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Johann Sebastian Bach

Abbildung: Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) - Johann Sebastian Bach im Jahre 1746, mit Rätselkanon. Ölgemälde von Elias Gottlob Haußmann - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)




Eisenach in Thüringen



Johann Sebastian Bach wurde 1685 in Eisenach in Thüringen geboren. Er war das achte Kind von Johann Ambrosius Bach, herzoglicher Hofmusicus, und seiner Frau Elisabeth. Die Bachs waren eine Familie angesehener städtischer Spielleute und Hofmusiker. Als ihr Stammvater gilt Veit Bach, Johann Sebastians Urgroßvater, der 1550 in der Nähe von Gotha geboren wurde, das Müllerhandwerk ausübte und gleichzeitg ein begabter Lautenspieler war. 1695, mit fast zehn Jahren, war Bach Vollwaise. Erst starb seine Mutter. Ein halbes Jahr später heiratete der Vater wieder, aber schon zwei Monate nach der Hochzeit starb auch er.


Abbildung: Eisenach - Georgenkirche - Inneres der Georgenkirche, in der Bach getauft wurde

Ohrdruf


Da die Witwe die Kinder nicht ernähren konnte, wurden sie auf die Verwandschaft verteilt. Johann Sebastian kam zu seinem ältesten Bruder Christian, der schon verheiratet war und in Ohrdruf bei Erfurt als Organist der Michaeliskirche tätig war. Die Stadt ist vor allem als Wohnort Johann Sebastian Bachs bekannt. Hier besuchte Bach die Lateinschule und erhielt eine solide Ausbildung in alten Sprachen, Logik, Mathematik, Rhetorik, Theologie und Musik. Mit 14 Jahren verließ er die Schule als zweitbester Schüler. An Bachs Aufenthalt in Ohrdruf bei Erfurt erinnert auch ein kleines Denkmal auf dem Platz der 1945 zerstörten Michaeliskirche. Lediglich der Turm der Kirche ist noch vorhanden.


Abbildung: Ohrdruf - Thüringen - Turm der ehemaligen St. Michaelis Kirche

Arnstadt (1703 – 1707)


1703 trat er seine erste Stelle als Organist an, und zwar in der Neuen Kirche in Arnstadt. Bei einer Orgelprobe am 17. März 1703 knüpfte Bach Kontakte zum Rat in Arnstadt. Am 9. August 1703 erhielt Bach ohne weiteres Probespiel seine Bestallung als Organist der Neuen Kirche in Arnstadt. Für ein ungewöhnlich hohes Gehalt von 50 Gulden und 30 Gulden für Kost und Logis war Bach an der Neuen Kirche offiziell zunächst nur für das Orgelspiel zuständig, später aber auch für die Zusammenarbeit mit dem Chor des Lyzeums verpflichtet. Ende 1704 zogen drei verwaiste Cousinen zweiten Grades nach Arnstadt, Töchter von Johann Michael Bach. Zu der jüngsten, Maria Barbara Bach, die nun im Hause des Bürgermeisters wohnte, entwickelte Bach eine feste Zuneigung.


Abbildung: Arnstadt - Thüringen - Bachkirche in Arnstadt


Im November 1704 wanderte Bach von Mühlhausen nach Lübeck, um Dietrich Buxtehude (1637 - 1707) zu sehen und zu hören. Dieser war sehr von Bach angetan. Bedingung für die Nachfolge in der Stelle war aber, Buxtehudes älteste Tochter Anna Margreta zu heiraten. Zu dieser zehn Jahre älteren Frau fühlte sich Bach jedoch nicht hingezogen; weiterhin soll er zu dieser Zeit bereits mit Maria Barbara verlobt gewesen sein. Aus den vorliegenden Akten geht hervor, dass Bach mehrmals Konflikte mit dem Arnstädter Konsistorium hatte. Dies betraf sein Verhalten den Chormitgliedern gegenüber, seine Urlaubsüberziehung und seine Art, Orgel zu spielen. Auch habe er in der Kirche mit einer „frembden Jungfer“ musiziert. Der Enge dieser Verhältnisse hoffte Bach durch seinen Wechsel nach Mühlhausen zu entgehen. [1]


Abbildung: Arnstadt - Thüringen - Marktplatz - Denkmal des jungen Bach von Bildhauer Prof. Bernd Göbel

Mülhausen (1707 - 1708)


Im Jahr 1707 wird er Organist der Kirche St. Blasius in Mühlhausen. Genauer gesagt war er vom Juli 1707 bis zum Juli 1708 Organist in Mühlhausen. Zum Ratswechsel am 4. Februar 1708 in der Stadt komponierte er die festliche Kantate „Gott ist mein König“, die als einzige aus dieser Zeit als Druck erhalten ist. Sein Gehalt betrug 85 Gulden plus Naturalien und Einkünfte aus den Nebenkirchen. Dies war eine wesentlich höhere Bezahlung als sein Vorgänger und sein Nachfolger erhielten. Sie erlaubte ihm nun, eine Familie zu gründen.




Abbildung: Mühlhausen - Bach Statue in Mühlhausen - Foto: Wikipedia (Public domain)

Dornheim


Am 17. Oktober 1707 heiratete Johann Sebastian Bach in Dornheim seine Cousine Maria Barbara Bach. Die Trauung fand in der Dornheimer Dorfkirche St. Bartholomäi statt, die auch heute noch besteht und in der Vergangenheit mehrfach renoviert wurde. Maria Barbara Bach, die aus Gehren stammte, war die 5. Tochter des Organisten Johann Michael Bach und Johann Sebastian Bach kannte sie schon aus seiner Zeit in Arnstadt. [1]

Dieser Ehe entstammen sieben Kinder:


Abbildung: Dornheim - Thüringen - Dorfkirche St. Bartholomäi in Dornheim - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Michael Sander - Lizenz: s.u.




Mit Einführung der preußischen Unionsagende von 1817 wurde die Kirche in Mühlhausen Teil der preußischen Unionskirchen (EUK). Sie ist seit der Säkularisation die zentrale Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Mühlhausen und Veranstaltungsort für Konzerte und Kunstausstellungen. Hier in Mühlhausen entstand seine erste Kantate (1725 - Wie schön leuchtet der Morgenstern BWV 1 - Anlass im Kirchenjahr: Maria Verkündigung). Aber auch in Mühlhausen hält es ihn nicht lange. Im Juni 1708 reiste Bach im Zusammenhang mit dem Abschluss der Renovierungsarbeiten an der dortigen Orgel nach Weimar und spielte vor dem Herzog Wilhelm Ernst.


Abbildung: Mühlhausen - Thüringen - Gedenktafel an der St. Blasius Kirche (Divi Blasii Kirche in Mühlhausen - Thüringen - Foto: Wikipedia (Public domain)


Dieser bot ihm die Stelle als Hoforganist und Kammermusiker mit einem Gehalt von 150 Gulden zuzüglich Naturalien an. Ein großer Stadtbrand in Mühlhausen hatte zu einer Verteuerung der Lebenshaltungskosten geführt, so dass Bach schon am 25. Juni 1708 – kaum ein Jahr nach seinem Amtsantritt – in Mühlhausen um seine Entlassung bat. Sein Nachfolger in Mülhausen wurde Johann Friedrich Bach (1682 - 1730), Sohn des Johann Christoph Bach. Der Stadt Mühlhausen blieb Johann Sebastian Bach aber weiterhin verbunden, denn auch in den beiden Folgejahren bekam er Aufträge für Ratswechselkantaten, die gleichfalls auf Kosten der Stadt gedruckt wurden, aber leider heute verschollen sind. [1]


Abbildung: Mühlhausen - Thüringen - St. Blasius Kirche (Divi Blasii Kirche in Mühlhausen - Thüringen - Foto: Wikipedia (Public domain)

Weimar (1708 – 1717)


Als am Hof des Herzogs von Sachsen Weimar, Wilhelm Ernst (1662 in Blankenhain/Holstein; † 26. August 1728 in Weimar), die Organistenstelle frei wird, nutzt Bach erneut die Chance zum Wechsel. In Weimar entstanden einige seiner schönsten Fugen und Kantaten. U.a. waren das die Kantaten "Lobet den Herrn, meine Seele" BWV 143, "Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret" BWV 31, Kantate zum 1. Ostertag und "Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!" BWV 132. Im Frühjahr 1714 bittet Bach den Herzog um Gehaltserhöhung. Seine Bitte wird erhört und er klettert die Karriereleiter weiter nach oben: Bach wird Konzertmeister der Weimarer Hofkapelle, ein damals sehr angesehener Posten. Er soll dafür lediglich monatlich neue Kantaten komponieren.


Abbildung: Weimar - Thüringen - Bachbüste in Weimar

Köthen (1717 – 1723)


1714 wurde die Hofkapelle in Köthen unter Augustin Reinhard Stricker gegründet, dem Vorgänger von Johann Sebastian Bach. Dieser bewirbt sich im Jahr 1717 erfolgreich als Kapellmeister bei dem Fürsten Leopold von Anhalt - Köthen. Es folgt eine sehr produktive Zeit. In Köthen entstehen u.a. die Brandenburgischen Konzerte und hier vervollständigt er das bereits in Weimar begonnene Orgelbüchlein. Das Orgelbüchlein von Johann Sebastian Bach ist eine Sammlung choralgebundener Orgelstücke, die er vor allem während seiner Amtszeit in den Jahren 1712 bis 1717 in Weimar komponierte. Überschattet wird die glückliche und einträgliche Zeit von dem plötzlichen Tod Maria Barbaras im Juni 1720.


Abbildung: Köthen - Sachsen-Anhalt - Hallescher Turm - Bildquelle: Wikimedia Commons - Autor: Reinhard Kirchner - Lizenz s.u.


Ein Jahr später, im Dezember 1721, heiratet Bach Anna Magdalena Wilcken, die 20jährige Tochter des Zeitzer Hoftrompeters. Bach komponierte hier viele weltliche Werke, darunter die Brandenburgischen Konzerte, sowie Teil I des Wohltemperierten Klaviers, die in den Räumen des Schlosses ihre Uraufführung erlebten. Am 27. Februar 1719 fasste Fürst Leopold den Beschluss, die Wallstraße und die Schulstraße sowie den heutigen Bachplatz als Stadterweiterung zu bebauen und mit einer neuen Stadtmauer umfassen zu lassen (Köthener Barockviertel). Hier befindet sich auch das zweite Köthener Bachhaus.

Seit 1967 finden in Köthen die „Köthener Bachfesttage“ statt, die ein reiches Konzertprogramm in den historischen Räumen des Schlosses sowie den Kirchen der Stadt bieten.


Abbildung: Köthen - Sachsen-Anhalt - Stadtkirche St. Jakob - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Michael Sander - Lizenz: s.u.

Leipzig (1723 – 1750)


In die Zeit seiner zweiten Ehe fällt auch sein größter beruflicher Erfolg: er wird Thomaskantor! 1723 wurde Bach Thomaskantor und städtischer Musikdirektor in Leipzig. Hier war er zuständig für die Musik an den Hauptkirchen (Thomas-, Nicolai- und Universitätskirche) und die musikalische Ausbildung der Thomasschüler. In dieser Anstellung schrieb er die meisten seiner Vokalwerke, darunter die Johannes-Passion, die Matthäus-Passion, etliche Kantaten und auch das Weihnachtsoratorium. Diesen Posten, den man bis heute mit Bach identifiziert, bekam er übrigens nur, weil der damals berühmtere Georg Philipp Telemann abgesagt hatte! Sein Lebensstil war einfach und bescheiden, seine beiden Ehen glücklich - ein großer Gegensatz zu manch anderen Künstlern. Dabei soll Bachs Temperament durchaus nicht ausgeglichen gewesen sein. [2]


Abbildung: Leipzig - Thomaskirche - ...eine der Bachkirchen in Leipzig...

Hörprobe:



Konzert in der Friedenskirche zu Duisburg-Hamborn

Karfreitag, 29. März 2002

Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion BWV 244


Hörprobe: "Kommt, ihr Töchter"

Chorgemeinschaft und Kammerorchester
der Friedenskirche Hamborn

Internet: Kantorei Hamborn

Leitung: Udo Witt


Meisterwerke


Hier in Leipzig entstanden seine großen religiösen Werke: die Johannes- und die Matthäuspassion, das Weihnachts- und das Osteroratorium, die majestätische h-moll-Messe sowie fast 300 Kantaten. In den letzten zehn Jahren seines Lebens verschlechterte sich Bachs Augenlicht. Trost fand er jedoch in seiner großen Familie und seinen Kindern, von denen einige selbst talentierte Musiker waren, die es zu internationalem Erfolg brachten. Bach starb am 28. Juli 1750 an einem Schlaganfall. Seine Musik geriet danach sehr bald in Vergessenheit. Einige wenige Komponisten, wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Ludwig van Beethoven, verehrten ihn. [2]


Abbildung: Leipzig - Bachdenkmal - Denkmal Johann Sebastian Bach vor der Thomaskirche in Leipzig

Bachkonzerte


Aber erst dem jungen Kapellmeister des Leipziger Gewandhausorchesters Felix Mendelssohn Bartholdy gelang es mit seinen Bachkonzerten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das Interesse an Bach erneut zu wecken. Nun erst erhielt der Organist aus Thüringen, der sich in seinem Leben kaum einmal mehr als 300 Kilometer von seiner Heimat entfernte, die Anerkennung, die ihm gebührte: als ein musikalisches Genie von gewaltiger Schöpferkraft, das auch international seinesgleichen sucht. [2]


Abbildung: Leipzig - Thomaskirche - Sauerorgel in der Thomaskirche

Mozarts Besuch in Leipzig


Johann Sebastian Bach gehört nicht zu den Zeitgenossen Mozarts. Am 20. April 1789 kommt Mozart in Begleitung des Fürsten Lichnowsky in Leipzig an und gibt 2 Tage später ein Orgelkonzert in der Thomaskirche (Bach- Orgel). Im Mai kehrt er noch einmal zurück und gibt ein Konzert im Gewandhaus zu Leipzig. Dieses Konzert war sehr schwach besucht und Mozart ärgerte sich über den geringen Ertrag. [2]

2.: Copyright © Text - Biografie J.S. Bach mit freundlicher Genehmigung by Klassika- die deutschsprachigen Klassikseiten.


Abbildung: Leipzig - Thomaskirche - Bachgrab in der Thomaskirche

Hörprobe:



Konzert in der Friedenskirche Hamborn - 21. April 2000:

Johann Sebastian Bach - Markus-Passion BWV 247

Hörprobe: Schlusschor Markus-Passion

Chorgemeinschaft und Kammerorchester der
der Friedenskirche Hamborn

Internet:
Kantorei Hamborn

Leitung: Udo Witt


Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Biografie von Johann Sebastian Bach basieren auf dem Artikel Johann Sebastian Bach (Stand 03.08.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Inhalte. In der Wikipedia ist eine Autorenauflistung verfügbar.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Köthen - Hallescher Turm - Autor: Reinhard Kirchner" - "Dorfkirche St. Bartholomäi in Dornheim; Stadtkirche St. Jakob in Köthen; (2 Fotos) - Autor: Michael Sander" werden unter der Lizenz "Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported" veröffentlicht.


Abbildung: Leipzig - Bachdenkmal - Detail des Denkmals vor der Thomaskirche





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