St. Marxer Friedhof
Überblick
Der Sankt Marxer Friedhof lag früher weit vor den Toren der Stadt Wien. Heute befindet sich der Friedhof im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße, in einem verkehrstechnisch sehr stark frequentierten Bereich. Einst wurde die Begräbnisstätte als "Communaler Friedhof" im Jahr 1784 geschaffen. Der Name Marx ist eine alte Form von Markus und wird abgeleitet vom Evangelisten Markus, Verfasser des Markusevangeliums und auch gleichzeitig Namensgeber des mittelalterlichen Spitals vor den Toren der Stadt Wien, das sich hier in der Nähe befand. Die Belegung des Friedhofes dauerte etwa 90 Jahre, danach wurde die Begräbnisstätte 1874 geschlossen. In Simmering hatte man seinerzeit mit der Eröffnung des Zentralfriedhofs einen weitaus größeren Friedhof geschaffen, der der wachsenden Zahl der Einwohner Wiens Rechnung trug.
St. Marxer Friedhof
Viele Jahre lag der St. Marxer Friedhof in völliger Abgeschiedenheit und drohte aufgegeben zu werden. Ein Wiener Heimatforscher setzte sich allerdings für seinen Fortbestand ein und so wurde in den Jahren 1936/37 die Friedhofsanlage erstmals instand gesetzt, unter Denkmalschutz gestellt und 1937 der Öffentlichkeit zum Besuch freigegeben. Zu den bekanntesten Grabstätten auf diesem Friedhof gehört das Grabdenkmal des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und das Grab seines Freundes Johann Georg Albrechtsberger. Auch der Komponist und k.k. Hof-Musikalienhändler Anton Diabelli (1781 - 1858) ist hier zur letzten Ruhe gebettet worden. Heute wird der Friedhof und das Grabdenkmal u.a. auch von Touristen besucht und wurde von der Stadt Wien als Sehenswürdigkeit in eine öffentlich zugängliche Parkanlage umgewandelt.
Bemerkenswert ist die Fliederblüte im April/Mai auf dem Gelände des Friedhofs. Der Friedhof ist etwa 60 000 Quadratmeter groß und wird im Südosten von der Autobahn 23 eingegrenzt, nordöstlich führt die Leberstraße und der Rennweg am Friedhof vorbei und im Westen der Landstraßer Gürtel. Er ist von einer unverputzten Ziegelmauer umgeben, deren südöstliche Seite die Bezirksgrenze zum 11. Bezirk Simmering bildet. Ursprünglich gab es hier mehr als 8.000 Gräber, von denen heute noch 5.635 erhalten sind. Der Friedhofseingang befindet sich an der Leberstraße 6 - 8. Direkt hinter dem dreiteiligen, schön gestalteten Eingangsportal mit schwarzen, schmiedeeisernen Türen findet man unmittelbar rechts davon das zweistöckige Wärterhaus mit sehenswerter Fassade.
Biedermeierfriedhof
Links steht eine besondere Informationstafel, auf der der Wiener Magistrat folgende Informationen bekannt gibt: "Dieser alte St. Marxer Friedhof als letzter Biedermeierfriedhof der Welt steht unter Denkmalschutz. Er wurde für die Bevölkerung als Erholungsort freigegeben. Es möge daher jeder Besucher diese Gedenkstätte würdigen und zur Erhaltung beitragen".
Genau an dieser Stelle befand sich früher die Leichenkammer, in der die Särge per Verordnung für eine Frist von 48 Stunden bis zur Beisetzung aufbewahrt wurden, um das Risiko der Beerdigung von Scheintoten zu minimieren. Von hier aus beginnt der als Allee gestaltete Hauptweg, der zum Zentrum des Friedhofs führt. Entlang dieser Allee stehen zu beiden Seiten zahlreiche Ruhebänke zum rasten. Der Beginn dieser Allee wird zu beiden Seiten von je einem steinernen Genius mit gesenkter Fackel flankiert, die dazugehörigen Urnensockel tragen die Inschriften „Trennung ist unser Loos, Wiedersehen unsere Hoffnung“ und „Auf irdische Trennung folgt seelige Vereinung“.
Mozart's Grabdenkmal
Etwa in der Mitte des Friedhofs - zu beiden Seiten der Allee - befindet sich das Areal der sogenannten Schachtgräber. Mozarts Grabdenkmal befindet sich auf der linken Seite in diesem Bereich und ein Wegweiser führt direkt hierhin. Dies ist ein ruhiger Ort, schön gestaltet, das Grab der Jahreszeit entsprechend bepflanzt und eine Bank lädt zum verweilen ein. Das ursprünglich an dieser Stelle am Mozartgrab befindliche Grabmal des Bildhauers Hanns Gasser, das am 6. Dezember 1859 enthüllt wurde, überführte man bereits 1891 anlässlich Mozarts hundertstem Todestag auf den Wiener Zentralfriedhof. Die nun leere Stelle ergänzte ein Friedhofswärter mit Teilen von anderen Grabstätten, die nicht mehr benötigt wurden. Im Kriegsjahr 1945 wurde das Grabdenkmal schwer beschädigt und 1950 vom Bildhauer Florian Josephu-Drouot instand gesetzt.
Im Jahr 2005 wurde das Grabmal erneut restauriert und befindet sich auch heute an jener Stelle, an der Mozarts sterbliche Überreste vermutet werden.
Einsegnung
Der damaligen Sitte gemäß und den "josephinischen Reformen" entsprechend wurde er am 6. Dezember am St. Marxer Friedhof, fast 4 Kilometer außerhalb der Stadt, in einem Schachtgrab mit anderen Verstorbenen beerdigt. Vorher wurde er in einer Kapelle des Stephansdoms zu Wien unter Anteilnahme der männlichen Mitglieder seiner Familie, der Komponisten Antonio Salieri und Johann Georg Albrechtsberger eingesegnet. An der Nordseite des Stephansdomes, beim Ausgang aus den Katakomben, findet man eine Gedenktafel mit der Inschrift: "An dieser Stätte wurde des unsterblichen Wolfgang Amadeus Mozarts Leichnam am 6. Dezember 1791 eingesegnet".
Danach wurde er, wie es der josephinischen Begräbnisordnung entsprach, auf einem Friedhof außerhalb der Stadtmauern beigesetzt. Kein Stein und kein Kreuz kennzeichneten diese Stelle und diese Tatsache hat es später unmöglich gemacht, den genauen Ort festzustellen, wo seine Gebeine ruhen. Constanze Mozart besuchte das Grab wahrscheinlich im Jahr 1808/1809. Schon zu diesem Zeitpunkt war die genaue Lage des Grabes unbekannt. 1855 wurde der Standort seines Grabes so gut wie möglich bestimmt, und 1859 an dieser Stelle ein Grabmal errichtet, das später von der Stadt Wien in die Gruppe der Musiker-Ehrengräber am Zentralfriedhof übertragen wurde. An der freigewordenen Stelle wurde abermals eine Gedenktafel errichtet, die mit der Zeit zu einem Grabmal ausgebaut wurde.
Informationen:
Zu erreichen ist der St. Marxer Friedhof am besten vom Stephansplatz mit der U-Bahn U3 bis Rochusgasse, hier umsteigen in den Bus der Wiener Linien 74 A bis zur Endhaltestelle Hofmannsthalgasse- von hier führt ein kleiner Fußweg von 3 Minuten direkt zum Friedhof.
Adresse:
Friedhof Sankt Marx
Leberstraße 6-8,
1030 Wien, Österreich
Telefon: +43 1 40008042
Internet: wien.gv.at
Öffnungszeiten:
April bis September: 06.30 - 20.00 Uhr
Oktober bis März : 06.30 17.00 Uhr
Deutschordenshaus in Wien
Im 1. Wiener Bezirk befindet sich das Deutschordenshaus. Es liegt an der Singerstraße 7 unweit des Stephansdoms und ist bis heute der Sitz des Hochmeisters des Deutschen Ordens. In seiner jetzigen Form stammt das Gebäude aus dem Jahr 1667. In der Mitte des Gebäudes befindet sich die im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichtete Deutschordenskirche. Im Hof des Deutschordenshauses, neben dem Eingang zur kleinen Kirche des Ordens, weist eine Gedenktafel auf Mozarts Anwesenheit hin...
Weitere Informationen zum Deutschordenshaus in Wien finden Sie hier....!
Wohnung in der Domgasse 5
Nach dem Geburtshaus in Salzburg in der Getreidegasse 9 und dem Tanzmeisterhaus am Makartplatz (füher Hannibalplatz) ist die Wohnung in der Domgasse 5 im 1. Wiener Bezirk Innere Stadt somit das dritte vollständig erhaltene Domizil des Musikgenies. Das Haus wurde bereits im 17. Jahrhundert errichtet und war ursprünglich zweistöckig und hatte den Eingang in der Schulerstraße 8. Heute befindet sich der Haupteingang in der Domgasse 5, nicht weit vom Stephansdom entfernt. Als Mozart hier im September 1784 einzog....
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