Ludwig van Beethoven

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) Portrait Beethovens mit der Partitur zur Missa Solemnis - Gemälde von Joseph Karl Stieler, 1820 - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)



Bonn

Bonn - Beethovenhaus
Bonn - Beethovenhaus Geburtshaus in Bonn von Ludwig van Beethoven in der ehemaligen Rheingasse Nr. 24



Der Komponist Ludwig van Beethoven wurde am 16. Dezember 1770 in Bonn geboren. Er entstammte einer alten Musikerfamilie. Den ersten Unterricht bekam er bei seinem Vater. Danach wurde er Schüler von C. G. Neefe und ab 1784 Akkompagnist und Bratschist in der Bonner kurfürstlichen Kapelle. Ab 1785 wurde er Hoforganist und 1787 erfolgte seine erste Reise nach Wien (Bekanntschaft mit Mozart?). 1792 dann zog er nach Wien und wurde hier u.a. von Joseph Haydn, J. Schenk, J. G. Albrechtsberger und Antonio Salieri unterrichtet. Erzherzog Rudolf, Fürst Lobkowitz und Fürst Kinsky setzten ihm eine Ehrenpension von 4000 Gulden auf Lebenszeit aus. 1812 begegnete er Johann Wolfgang von Goethe in Teplitz.




Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven Zeichnung von Louis Letronne 1814 - Bildquelle: Wikipedia (Public domain)


Ein 1795 auftretendes Gehörleiden führte bis 1819 zu völliger Ertaubung, so dass nur noch schriftliche Unterhaltungen in sogenannten „Konversationsheften“ möglich waren. Zeugnis von seinem Leiden gibt u. a. das „Heiligenstädter Testament“ aus dem Jahr 1802. Beethoven starb am 26. März 1827 an Leberzirrhose. Am 29. März 1827 wird Beethoven auf dem Währinger Friedhof in Wien beerdigt. Über 20 000 Menschen nahmen an der Feierlichkeit teil. Die von Franz Grillparzer verfaßte Grabrede trug der Schauspieler Heinrich Anschütz vor.



Bonn - Beethovenhaus
Bonn - Beethovenhaus Geburtshaus in Bonn von Ludwig van Beethoven in der ehemaligen Rheingasse Nr. 24

Beethoven-Denkmal

Bonn - Beethovenhaus
Bonn - Beethovenhaus Büste des Komponisten im Garten des Beethovenhauses


Das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz in Bonn wurde im August 1845 zum Gedenken an Beethovens 75. Geburtstag anlässlich des ersten Beethovenfestes enthüllt. Den 1840 ausgeschriebenen Wettbewerb für das Bronzestandbild hatte der Dresdner Bildhauer Ernst Hähnel gewonnen. Haltung und Symbole der Figur charakterisieren den „inspirierten Tonkünstler“, der mit nach oben gewandtem Blick einen schöpferischen Gedanken empfängt, um ihn mit seinem Griffel im Notenbuch festzuhalten. Ludwig van Beethovens Mutter, die Rheinländerin Maria Magdalena van Beethoven, geborene Keverich, fand 1787 auf dem Alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte.

Eine schlichte Steinplatte auf dem erst 1932 wiederentdeckten Grab erinnert an sie und ihren großen Sohn, dessen Worte darauf zu lesen sind:

Sie war mir eine so gute liebenswürdige Mutter, meine beste Freundin“.


Beethovens Werke

Bonn - Beethovenhaus
Bonn - Beethovenhaus Ludwig van Beethoven - Wohnhaus Rückseite - Gartenbereich


Das musikalische Schaffen stand zwischen 1786 bis 1803 stark unter dem Einfluß Haydns und Mozarts. Es entstanden Werke von starkem Ausdruckswillen und tiefer Empfindung,

z. B. die 2. bis 8. Sinfonie (2. D-Dur op. 36, 1802; 3. Es-Dur "Eroica" op. 55, 1804; 4. B-Dur op. 60, 1806; 5. c-Moll "Schicksalssinfonie" op. 67, 1808; 6. F-Dur "Pastorale" op. 68, 1808; 7. A-Dur op. 92, 1812; 8. F-Dur op. 93, 1812),

die Streichquartette op. 59, 74 und 95,

die Klavierkonzerte c-Moll, G-Dur und Es-Dur,

das Violinkonzert D-Dur,

die Klaviersonaten op. 53, 54, 57, 78 und 81,

die Violinsonaten op. 30 und 47 ("Kreutzer-Sonate"),

die Cellosonate op. 69,

die Trios op. 70 und 97,

das Tripelkonzert,

das Oratorium "Christus am Ölberg",

die erste Messe in C-Dur,

die Oper "Fidelio",

die Ouvertüren zu "Egmont", "Coriolan" und die "Leonoren-Ouvertüre".


Bonn - Beethovenhaus
Bonn - Beethovenhaus Detail der Fassade des Beethovenhauses in der ehemaligen Rheingasse Nr. 24

Grande Sonate Pathétique

Bonn - Beethovenhaus
Bonn - Beethovenhaus Ludwig van Beethoven - Geburtshaus in Bonn


Die Jahre 1814 bis 1818 brachten auch krankheitsbedingt einen relativen Stillstand mit sich. Zu der letzten Phase seines Schaffens gehören die "Missa solemnis" und die 9. Sinfonie (d-Moll op. 125, 1823) mit dem Schlußchor über Schillers Ode "An die Freude". Die "Pathétique" erschien 1799 und war dem Fürsten Karl von Lichnowsky (Schüler und Freund von W.A. Mozart) gewidmet. Gegen seine sonstige Gewohnheit gab ihr Beethoven selbst den Titel: "Grande Sonate Pathétique". Die französische Bezeichnung meint in diesem Zusammenhang etwa "leidenschaftlich erregt, exaltiert" und verweist auf das besondere Gewicht, das Beethoven ihr beimaß.


Klavier Sonate Nr. 30 Op. 109

Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven Autograph of the first page of the first movement (Vivace, Ma Non Troppo) of Beethovens Piano Sonata No. 30 Op. 109, composed in 1820 - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Es gibt viele "Missae Solemnis", feierliche Vertonungen der Meß-Liturgie. Im Grunde aber gibt es nur die eine. Es genügt, von "der Missa solemnis" zu sprechen, und jeder weiß: nur Beethovens Ausnahmewerk kann gemeint sein. Zur Inthronisation von Erzherzog Rudolf zum Erzbischof hatte sich Beethoven vorgenommen, eine Festmesse zu komponieren. Im März 1820 fand das feierliche Hochamt jedoch ohne seine Musik statt. Die Arbeit an seiner Messe hatte wegen seiner außergewöhnlich hohen Selbstansprüche solche Dimensionen angenommen, dass Beethoven erst drei Jahre später die erste Kopie der vollständigen Messe dem Erzbischof widmen konnte. Die Kirchenmusik war um ein Werk bereichert worden, das ähnlich Bachs "h-Moll-Messe" alle Formen und Konventionen sprengen sollte.


Uraufführung 1824

Wien - Zentralfriedhof
Wien - Zentralfriedhof Ludwig van Beethoven's Grab auf dem Zentralfriedhof in Wien - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Daderot - Lizenz s.u.


Beethoven überschrieb die gewaltige Partitur seiner Missa Solemnis, die seit ihrer Uraufführung im Jahre 1824 die Gemüter bis heute heftig bewegt, mit dem Motto "Von Herzen - möge es zu Herzen gehen". Es ist eines der persönlichen Bekenntnisse des Komponisten auf der Suche nach dem eigenen Gottverständnis. Das Ziel Beethovens war, bei den Singenden als bei den Zuhörenden religiöse Gefühle zu erwecken und anhaltend zu machen. Die Missa solemnis gehört zu den schwierigsten Werken der chorischen Tonkunst. Das betrifft neben den besonderen Anforderungen der Musik an die Singstimmen auch ihren Stil.

Beethoven schrieb über seine Messe: „So schwer es mir wird, über mich selbst zu reden, so halte ich sie doch für mein größtes Werk“.


Quellenangabe:

Bonn - Beethovenhaus
Bonn - Beethovenhaus Museumsshop gegenüber dem Geburtshaus


Das Foto aus der Wikimedia Commons "Grabdenkmal von Ludwig van Beethoven auf dem Zentralfriedhof in Wien - Autor: Daderot" wird unter der Lizenz Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported" veröffentlicht.