Joseph Haydn
Franz Joseph Haydn
Franz Joseph Haydn wurde geboren am 31. März 1732 in Rohrau (Österreich). Seinen ersten Vornamen mochte er nicht und benutzte ihn so gut wie nie. Joseph Haydn ist der Bruder des Komponisten Johann Michael Haydn, der in Salzburg am Hof des Fürsterzbischofs Graf Schrattenbach angestellt war. Den ersten Gesangsunterricht bekam Haydn von seinem Vetter in Hainburg. 1740 war er als Sängerknabe am Stephansdom in Wien unter dem Kapellmeister Reutter tätig. Später verdiente er sich als Klavierlehrer, Tanzmusiker, Klavierbegleiter und Kammerdiener bei dem italienischen Komponisten Porpora seinen Lebensunterhalt. Dieser gab ihm einige Unterrichtsstunden in Musiktheorie.
Kirchen- und Kammermusik
Joseph Haydn komponierte seine erste Kirchen- und Kammermusik, die Oper „Der krumme Teufel" (1752) und sein erstes Streichquartett (1755). Vermutlich 1757/1758 erhielt Joseph Haydn seine erste wichtige Stelle als Musikdirektor des Grafen Karl von Morzin auf Schloss Lukawetz bei Pilsen. Auf dieses Jahr datierte Haydn seine erste in Morzins Diensten komponierte Sinfonie. Von 1761 - 1790 - dreißig Jahre - stand er im Dienst des Grafen Esterházy und war hier abwechselnd in Eisenstadt (etwa 50 Kilometer südlich von Wien) und in Wien tätig.
Als livrierter - d.h. mit einer Livree, bzw. Uniform bekleideter Musiker - im Rang eines Hausoffiziers der Esterházys folgte Joseph Haydn der Familie in drei Hauptresidenzen: den Familiensitz in Eisenstadt, den Winterpalast in Wien, und Eszterháza, einem großen neuen Schloss, dass um 1760 im ländlichen Ungarn gebaut wurde. Schloss Esterházy lag bei Fertőd am Neusiedler See in Ungarn und war von 1760 - 1945 im Besitz der Familie Esterházy. Der Besitz in Ungarn wurde von der kommunistischen Regierung des Landes nach 1947 enteignet. In Eisenstadt wohnte Joseph Haydn in seinem eigenen Haus.
Esterházy
Joseph Haydn hatte ein weites Feld an Verantwortlichkeiten, unter anderem die Komposition, Leitung des fürstlichen Orchesters, Spielen von Kammermusik für und mit seinem Arbeitgeber und schließlich das Arrangieren von Opernproduktionen. Trotz dieses enormen Arbeitspensums fühlte sich Haydn in seiner Anstellung wohl. Die Fürsten von Esterházy waren Musikkenner, die seine Arbeit schätzten, ihn förderten und ihm das nötige Umfeld für seine weitere künstlerische Entwicklung gaben, darunter der tägliche Zugang zu seinem eigenen kleinen Orchester.
Reisen nach England
Nach den Jahren bei den Esterházys folgten viele Konzertreisen, darunter u.a. zweimal nach England, wo die Kunst Georg Friedrich Händels stärksten Eindruck auf ihn machte. Die Englandbesuche waren von 1790 bis 1792 und 1794 bis 1795. Joseph Haydn wohnte in London, wo er mit großem Erfolg seine Symphonien dirigierte. Für die Verleihung der Doktorwürde in Oxford schrieb er die „Oxford-Symphonie" (1788). In England erhielt er durch die Oratorien Händels Anregungen für die „Schöpfung" und die „Jahreszeiten", die er nach seinem Englandaufenthalt 1798 und 1801 in Wien komponierte. [1]
Kompositionen
In dieser Zeit begann Haydn wieder Messen zu schreiben nach einer Pause von 14 Jahren. Es entstanden die sechs großen Messen „Paukenmesse", „Heiligmesse" (1796), „Nelsonmesse" (1798), „Theresienmesse" (1799), „Schöpfungsmesse" (1801), „Harmoniemesse" (1802). In ihnen verbindet Haydn den klassischen symphonischen Stil mit bedeutender Kontrapunktik (vor allem Doppelfuge) und bringt die Gegensätze von Soloquartett und Chor wirkungsvoll zur Geltung. Trotz seines Schaffens auf allen Gebieten der Tonkunst liegt die Bedeutung Haydns in seiner Instrumentalmusik.
Der Komponist Haydn wurde auf dem Hundsturmer Friedhof - heute Haydnpark in Wien–Meidling - beigesetzt. Etwa ein Jahrzehnt später wurde der Leichnam am 30. Oktober 1820 exhumiert und auf Betreiben von Fürst Nikolaus II. von Esterhazy 1820 in die Haydnkirche (Bergkirche) nach Eisenstadt überführt und beigesetzt. Noch zu Lebzeiten erhielt Joseph Haydn viele Ehrungen. 1791 wurde er Ehrendoktor der Universität Oxford, 1798 Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie, 1801 auswärtiges Mitglied der Académie des Beaux-Arts, 1803 erhielt er die goldene Salvatormedaille der Stadt Wien, 1804 wurde er ihr Ehrenbürger, 1805 erfolgte die Berufung zum Conservatoire in Paris. 1808 wurde er Ehrenmitglied der Philharmonischen Gesellschaft in St. Petersburg. [1]
Das Haydn-Mausoleum befindet sich in der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt. Das Mausoleum für den im Jahr 1809 verstorbenen Musiker Joseph Haydn ließ Paul Esterházy 1932 nach Plänen des Architekten Franz Kraus im linken Seitentrakt der Bergkirche unter dem Nordturm errichten. Den Sarkophag aus weißem Marmor schuf der Bildhauer Oskar Thiede. Der Kopf Haydns konnte erst im Jahr 1954 nach einer feierlichen Prozession mit dem übrigen Skelett im Sarkophag vereint werden.…- aber dies ist eine andere Geschichte!
Hörprobe:
Händel- und Haydn Konzert 2009
Konzert vom 1. November 2009: Haydn zum 200. Todesjahr
Kantorei der Friedenskirche Hamborn
Kantorei Buschhausen
Vielharmonie Düsseldorf
Leitung: Wolfgang Koppen
Hörprobe: Joseph Haydn - Missa in B (Theresienmesse - Chor: Gloria in excelsis Deo (Allegro)
Liveaufnahme vom 1. Nov. 2009 - Thaddäus Löffler
Haydns Werke
Die Weiterführung der neuen Sonatenform, die Begründung des Streichquartetts, besonders aber die Vertiefung des Gehalts der Sinfonie (allein 107 Sinfonien) sind seine entscheidenden künstlerischen Verdienste. Joseph Haydn starb am 31. Mai 1809 in Wien. Mit der „Schöpfung“ 1798 und den „Jahreszeiten“ 1801 wurde Haydn zum Begründer des weltlichen Oratoriums. Außerdem komponierte Haydn 24 Opern, 14 Messen, Klavier-, Violin- und Violoncellokonzerte, über 70 Streichquartette und Lieder. Haydns Streichquartette gehören zu den zentralen Experimentierfeldern des klassischen Stils. Vor allem für Mozart war der Vorbildcharakter der reifen Haydn-Quartette wie dem „Lerchenquartett” wesentlich. Die satztechnischen Errungenschaften auf dem Gebiet des Streichquartetts übertrugen Haydn und Mozart dann auch auf ihre größer besetzten Sinfonien. [1]
Hörprobe:
Konzert in der Friedenskirche Hamborn vom 19.11.2000
"Die Schöpfung" - Oratorium von Joseph Haydn
Musikhörprobe: Arie für Sopran - "Nun beut die Flur"
Chorgemeinschaft der Friedenskirche - Kantorei Hamborn
Kammerorchester der Kantorei
Sopran: Judith Hoff
Leitung: Udo Witt
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Biografie von Joseph Haydn basieren auf dem Artikel Joseph Haydn (Stand 19.01.2023) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Haydn-Mausoleum in der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt - Autor: C.Stadler/Bwag" - "...eine perspektivisch korrigierte Ansicht des vorderen Vierecks des All Souls College der Universität Oxford, England - Autor: Jonas Magnus Lystad" sind lizensiert unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Lizenz.