Weitere Künstler
Hier auf dieser Seite begegnen Sie einigen Weggefährten Wolfgang Amadeus Mozarts aus seiner Wiener Zeit - Künstlern wie Johann Georg Albrechtsberger und Joseph von Eybler. Auch sein ehemaliger Reisegefährte, Mäzen und Logenbruder Fürst Carl von Lichnowsky wird Ihnen hier begegnen, weiterhin sein Mäzen Baron Gottfried van Swieten sowie einige deutsche Dichter, die seine Konzerte besuchten - darunter Heinrich von Kleist - oder den jungen Johann Wolfgang Goethe, der Mozart in Frankfurt am Main zum erstenmal sah. Auch seine Freunde und Kollegen vom Theater wie der Librettist Lorenzo da Ponte und Emanuel Schikaneder sowie der große Verführer und Buchautor Giacomo Girolamo Casanova!
JOSEPH VON EYBLER (1765 - 1846)
Joseph von Eybler wurde am 8. Februar 1765 in Schwechat (bei Wien) geboren. Eybler stand in enger Beziehung zu Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. 1804 wurde Eybler Vizehofkapellmeister und 1824 trat er die Nachfolge von Antonio Salieri als 1. Kapellmeister an. Joseph Leopold Edler von Eybler schaffte einen musikalischen und vor allem gesellschaftlichen Aufstieg aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Einen Teil seiner musikalischen Ausbildung erhielt er bei Johann Georg Albrechtsberger als Kompositionsschüler. Eybler war freundschaftlich mit Mozart verbunden. 1824 berief ihn Kaiser Franz zum Hofkapellmeister, 1834 wurde ihm das Adelsprädikat verliehen. Bekannt wurde Eybler vor allem durch seine Kirchenmusik. Das Offertorium Terra tremuit ist für den Ostersonntag. Mit Hilfe von Tremolofiguren und Punktierungen wird der Inhalt der Anfangsworte auch in der Musik ausgedrückt. Die Auferstehung Christi versinnbildlicht ein chromatisch aufsteigendes Thema, das Eybler dann in einer groß angelegten Fuge verarbeitete. Weitere Werke von Eybler sind ein Requiem, zwei Oratorien und andere Kirchenmusik sowie 2 Symphonien und Concertos.
Auch Eybler arbeitete auf Bitten von Constanze Mozart am Requiem und auch seine Version wird heute noch aufgeführt, allerdings hat sich die Fassung des Requiems von Franz Xaver Süßmayer durchgesetzt. Joseph von Eybler verstarb am 24. Juli 1846 in Wien.
JOHANN GEORG ALBRECHTSBERGER (1736 - 1809)
Johann Georg Albrechtsberger ist bekannt als österreichischer Komponist und Musiktheoretiker. Er wurde am 3. Februar 1736 in Klosterneuburg geboren und starb am 7. März 1809 in Wien. Albrechtsberger war der Lehrer u.a. von Joseph von Eybler und Ludwig van Beethoven. Mit 13 Jahren kam Albrechtsberger 1749 als Chorknabe ins Stift Melk. 1753 ging er nach Wien, um dort am Jesuitenseminar Philosophie zu studieren. Dort schloß er Freundschaft mit Michael Haydn und über diesen lernte er auch dessen berühmten Bruder Joseph Haydn kennen. In den Jahren 1755 bis 1757 wirkte Albrechtsberger als Organist in Raab (Gyor). Anschließend berief man ihn für zwei Jahre in gleicher Funktion an die Wallfahrtskirche Maria Taferl. 1759 kehrte er als Organist nach Melk zurück. 1772 berief ihn Kaiser Joseph II. als 2. Hoforganisten zu sich nach Wien.
DOMKAPELLMEISTER
Schon nach kurzer Zeit avancierte Albrechtsberger zum ersten Hoforganisten. Wolfgang Amadeus Mozart wünschte ihn sich als Nachfolger als Kapellmeister-Adjunkt am Stephansdom. Doch nach dem Tod von Leopold Hofmann 1792 übernahm Albrechtsberger dessen Amt als Domkapellmeister. Diese Stellung hatte er bis zu seinem Tod am 7. März 1809 inne. In Wien hatte Albrechtsberger viele Schüler, darunter u.a. Carl Czerny, Johann Nepomuk Hummel, Ignaz Moscheles, Ferdinand Ries und Ignaz von Seyfried. Sein berühmtester Schüler allerdings war Ludwig van Beethoven, über den Albrechtsberger sagte: "Er wird ... nie was Ordentliches machen". Das kompositorische Werk Albrechtsbergers umfaßt 279 Kirchenkompositionen, 278 Werke für Tasteninstrumente, 193 weltliche instrumentale Schöpfungen und weitere Werke. Albrechtsberger wird wie Mozart auf dem St. Marxer Friedhof beerdigt, ebenfalls in einem Massengrab. Erst viel später erhält der Komponist und Domkapellmeister ein Grabdenkmal.
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749 - 1832)
Johann Wolfgang von Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren. Er wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Goethe war der berühmteste deutsche Dichter und einer der bekanntesten Dichter der Welt. In Leipzig und Straßburg studierte Goethe auf Wunsch seines Vaters Rechtswissenschaft. Nach Abschluß seines Studiums war Goethe Rechtsanwalt in Frankfurt, aber ohne dass ihm seine Arbeit Spaß gemacht hätte. 1775 berief der junge Herzog Karl-August von Weimar Goethe als Minister an seine Residenz. Mit Goethes Reise nach Italien (1786 - 1788) begann seine „klassische Periode". Bis ins höchste Alter - er starb 1832 im Alter von fast 83 Jahren - war Goethe von einer erstaunlichen Schaffenskraft.
Seine Lebenserinnerungen schrieb er auf in seinem Werk „Dichtung und Wahrheit“. Kurz vor seinem Tod vollendete er den 2. Teil des Dramas „Faust“, das zur Weltliteratur gehört. Am 18. August 1763 gibt der junge Mozart ein Konzert im Scharfischen Saal auf dem Frankfurter Liebfrauenberg. Unter dem lauschenden Publikum auch die Goethe-Familie mit ihrem gerade 14-jährigen Sohn Johann Wolfgang. Beide Knaben kennen sich noch nicht. Jahre später wird sich Goethe an dieses Konzert wieder erinnern und an den, wie er sagt, kleinen Mann mit Degen.
FÜRST CARL VON LICHNOWSKY (1761 - 1814)
Die Familie Lichnowsky wurde 1727 in den böhmischen Grafenstand erhoben. 1773 folgte die Erhebung in den preußischen und 1846 in den österreichischen Fürstenstand. Ein Familienmitglied war Fürst Carl Lichnowsky (1761 - 1814), ein Mäzen von Mozart und Ludwig van Beethoven. Beide verdankten Joseph Haydn auch die Bekanntschaft mit weiteren einflußreichen Kunstliebhabern und Mäzenen der Stadt. Im April 1789 reiste Mozart auf Einladung von Carl Fürst Lichnowsky nach Berlin und war zum ersten Mal ohne seine Gattin Constanze unterwegs. Auch diese Reise hatte weder eine Anstellung noch einen Opernauftrag zur Folge. Auf der Rückreise in Leipzig trennten sich ihre Wege. Der Fürst war als Freimaurer auch ein Logenbruder von Wolfgang Amadeus Mozart. Bekanntlich hatte Wolfgang seinen Vater Leopold und Joseph Haydn veranlasst, dem Orden beizutreten. Er wurde durch die königliche Kunst zum „Bruder“ der bedeutendsten Wiener und Prager Zeitgenossen, die ihm immer wieder ihre Solidarität bekundeten.
Es ist daher umso verwunderlicher, dass gerade ein Logenbruder wie der Fürst Carl von Lichnowsky einen Prozess gegen Mozart anstrengte, den dieser kurz vor Ausbruch seiner tödlichen Krankheit 1791 verlor.
BARON GOTTFRIED VON SWIETEN (1733 - 1803)
Baron Gottfried van Swieten war von Geburt Niederländer und verbrachte einen großen Teil seiner Kindheit in Holland. Sein Vater Gerard van Swieten war Arzt, der ein hohes Ansehen für das Anheben der Standards in medizinischer Forschung und Lehre erwarb. Gerard van Swieten wurde 1745 Leibarzt der Kaiserin Maria Theresia von Österreich und zog mit seiner Familie nach Wien. Sein Sohn wurde an einer Eliteschule der Jesuiten für den Staatsdienst erzogen und arbeitete in zwei Berufen: Zum einen arbeitete er als Diplomat für Österreich von 1755 bis 1757 in Brüssel, von 1760 bis 1763 in Paris, von 1763 bis 1764 in Warschau und schließlich als Botschafter von 1770 bis 1777 in Berlin (Preußen).
Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete er bis zum Ende seines Lebens als Präfekt der Kaiserlichen Bibliothek. Zudem war er „Präses der Studien- und Bücherzensur-Hofkommission“, mithin Leitender Staatsbeamter. Am Todestag W.A. Mozarts wurde van Swieten von allen öffentlichen Ämtern entbunden. Van Swieten, der als Mäzen von Mozart gilt, machte den jungen Komponisten mit den Arbeiten von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel bekannt, als er die Manuskripte, die er während seines langen Aufenthalts in Berlin gesammelt hatte, bei den regulären Sonntagskonzerten in seinen Räumen der Kaiserlichen Bibliothek zur Verfügung stellte. Die Begegnung mit den Kompositionen der größten Komponisten des Barock machte einen tiefen Eindruck auf Mozart und hatte großen Einfluss auf seine späteren Kompositionen.
EMANUEL SCHIKANEDER (1751 - 1812)
Emanuel Schikaneder, eigentlich Johann Joseph Schickeneder, wurde am 1. September 1751 in Straubing (Deutschland - Bayern) geboren und verstarb am 21. September 1812 verarmt in Wien. Er war Schauspieler, Sänger, Regisseur, Theaterdichter und Theaterleiter. 1773 erfolgte sein erstes Debüt als Komödiant bei der moserschen Schauspielgesellschaft. 1780 kam er mit dieser Truppe nach Salzburg, wo er Wolfgang Amadeus Mozart kennen lernte. 1785 pachtete er für kurze Zeit das Kärntnertortheater in Wien und spielte 1785/86 am Hofburgtheater. Ab 1789 leitete er das Freihaustheater auf der Wieden und führte unter anderem zahlreiche eigene Komödien und Opern auf. 1791 spielte er hier bei der Uraufführung von Mozarts „Die Zauberflöte“ den Papageno, auch das Libretto stammte von ihm.
THEATER AN DER WIEN
1801 eröffnete er das von ihm gegründete Theater an der Wien, das er mit kurzer Unterbrechung bis 1806 als künstlerischer Direktor leitete und wo er auch als Schauspieler und Hausdichter tätig war. 1807 - 1809 leitete er das Brünner Theater, 1811 kehrte er über Steyr nach Wien zurück, wo er mittellos und in geistiger Umnachtung starb. Insgesamt verfasste er 44 Opern- und Singspiellibretti sowie 55 Sprechstücke. Sein Werk bildete die Brücke von den Stücken um den Wiener Hanswurst zur Bühnenwelt F. Raimunds und Johann Nestroys.
LORENZO DA PONTE (1749 - 1838)
Lorenzo da Ponte wurde am 10. März 1749 in Ceneda, heute Vittorio Veneto - Provinz Treviso - Region Venetien - geboren. Er hieß ursprünglich Emmanuele Conegliano, war jüdischen Glaubens und nahm seinen neuen Namen an, als sein Vater und die Familie 1763 zum Katholizismus übertraten. Der Name stammt vom damaligen Bischof von Venedig, von dem er adoptiert wurde. Da Ponte war von 1771 bis 1773 am Priesterseminar von Portogruaro als Lehrer für Rhetorik tätig und erhielt 1773 die Priesterweihe. Im Herbst 1773 ging er nach Venedig und wurde 1774 Lehrer....
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GIACOMO GIROLAMO CASANOVA (1725 - 1798)
Giacomo Girolamo Casanova wurde am 2. April 1725 in Venedig geboren. Seine Eltern waren beide Schauspieler und von daher viel unterwegs. So kümmerte sich seine Großmutter Marzia häufig um den Kleinen - auch als sein Vater frühzeitig starb. Giacomo interessiert sich bereits in jungen Jahren für Medizin und Wunderheilen, studierte aber im Alter von zwölf Jahren weltliches und kirchliches Recht an der Universität Padua. Auf der Grundlage seines Studiums der Theologie wird er Abbé und erhält Anfang 1741 die vier niederen Weihen. Seine geistliche Karriere gibt er jedoch nach drei Jahren auf....
Weitere Informationen zum großen Verführer und Buchautor Giacomo Girolamo Casanova finden Sie hier....!
HEINRICH VON KLEIST (1777 - 1811)
Heinrich von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt a. d. Oder geboren. Er verlor früh seine Eltern, und wurde nach der Vorstellung einer preußischen Adelsfamilie Soldat. 1799 nahm er jedoch freiwillig als Leutnant den Abschied vom Heer, um Philosophie und Mathematik zu studieren. 1800 verlobte er sich mit der Offizierstochter Wilhelmine von Zenge- eine unglückliche, nicht erfüllte Liebe. Von nun an beginnt für Kleist ein hastiges Leben, dass ihn abwechselnd nach Würzburg, Berlin, Dresden, zum Rhein, nach Paris und in die Schweiz führt. In Paris erkennt er den Unwert allen Wissens. Er will im Banne Rousseauscher Ideen seiner Lebensweise....
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Quellenangabe:
Die Fotos "Eyecatcher: Salzburg, Festspielhauskomplex, Haus für Mozart (Kleines Festspielhaus) Relief "Don Giovanni" über einem Eingangsportal Josef Zenzmaier (1933 – 2023) - Foto: Andreas Preafke" - "Barocker Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien - Autor: Oke" sind ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported.