Christoph Willibald Gluck
Überblick
Der Komponist Christoph Willibald Ritter von Gluck wurde am 2. Juli 1714 in Erasbach bei Berching in der Oberpfalz (Bayern) geboren. Er war Schüler von G. B. Sammartinis in Mailand, wo er seine ersten 10 Opern schrieb. Nach längeren Reisen ließ er sich 1752 endgültig in Wien nieder, wo er von 1754 - 1764 Kapellmeister am Burgtheater war. Gluck war der erste große Reformer der Opernform. Seine Opern "Orpheus und Eurydike"- 1762, "Alceste"- 1767 und "Paris und Helena"- 1770 sind ein Beispiel hierfür. Die Einfachheit der Handlung, liedhafte Gesänge anstelle des Secco-Rezitativs, Einführung dramaturgisch wichtiger Chorszenen, Teilnahme des Orchesters an der Handlung sind wesentliche Kennzeichen dieses neuen Stils.
Christoph Willibald Ritter von Gluck
Der Durchbruch gelang ihm mit der französischen Version von Orphée et Euridice, die am 2. August 1774 in Paris uraufgeführt wurde- hier war das Pariser Publikum geneigter, diese Form von Oper anzunehmen. Im selben Jahr kehrte er nach Wien zurück, wo er zum kaiserlich-königlichen Hofkomponisten ernannt wurde. In den folgenden Jahren reiste der nun in ganz Europa berühmte Komponist Gluck zwischen Wien und Paris hin und her, am 23. April 1776 wurde in Paris die ins französische übertragene Alceste aufgeführt. [1]
Aufenthalt in Paris
Als Gluck 1774 mit seiner Oper "Iphigenie in Aulis" auch in Paris großen Erfolg hatte, begann ein jahrelanger Kampf gegen die Anhänger des italienischen Opernkomponisten Niccolo Piccini, bis sich Gluck mit den Opern "Armida" 1777 und "Iphigenie auf Tauris" im Jahre 1779 durchsetzte. Christoph Willibald Gluck hatte mit seinen Kompositionen und Opern großen Erfolg in Paris. Sein französischer Zeitgenosse und berühmter Dichter Jean Jacques Rousseau sagte:
„Mir scheint, dass Ludwig XVI. und der Komponist Gluck ein neues Zeitalter heraufführen werden“.
1779 bereitete er in Paris die Uraufführung von „Écho et Narcisse“ vor, die am 24. September 1779 stattfinden sollte. Während der Proben zu Écho et Narcisse erlitt Gluck am 30. Juli 1779 einen ersten Schlaganfall. Nach dieser Oper kehrte er nach Wien zurück. Sein Erbe in Paris trat der Venezianer Antonio Salieri an, dem Gluck seit dessen Ankunft in Wien 1767 freundschaftlich gewogen war. Gluck führte Salieri in Paris ein und überließ ihm 1783 das Textbuch zur Tragédie lyrique Les Danaïdes. Das Werk wurde in Paris zunächst als gemeinschaftliches Projekt der beiden Komponisten angekündigt; nach dem überwältigenden Erfolg der Premiere am 26. April 1784 ließ Gluck jedoch im renommierten Journal de Paris bekanntgeben, dass Salieri der alleinige Verfasser des Werkes sei. [1]
Opernreformator
Mit dieser Einschätzung sollte er Recht behalten- die französische Revolution stand vor der Tür und die Opernreform Glucks sollte die gesamte damalige Musikszene durcheinander wirbeln. Christoph Willibald von Gluck war – trotz des erheblichen Altersunterschiedes – mit Wolfgang Amadeus Mozart freundschaftlich verbunden und gehörte zu den großen Opernreformatoren des 18. Jahrhunderts. Nach Aufenthalten in Prag, Wien, Mailand, London und Neapel ließ er sich 1771 endgültig in Wien nieder, wo er drei Jahre später Intendant der Theatral- und Akademiemusik des Burgtheaters wurde. Die spätere französische Königin Marie Antoinette (ehem. Erzherzogin Maria Antonia von Österreich) - verstarb am 16. Oktober 1793 in Paris - war eine seiner Schülerinnen. Wolfgang Amadeus Mozart schätzte Glucks Werke sehr. In seinem „Idomeneo“ KV 366 übernahm er sogar Glucksche Elemente, insbesondere den Chor und die begleitenden Rezitative. [1]
Ritter vom goldenen Sporn
Gluck war wie Mozart Träger des Ordens "Ritter vom goldenen Sporn", der mit dem Cavaliere-Titel verbunden war und vom Papst verliehen wurde. Er war 1756 von Papst Benedikt XIV. mit dem Orden vom goldenen Sporn ausgezeichnet worden und nannte sich fortan Ritter von Gluck, während Mozart als Träger des gleichen Ordens den Adelstitel nie verwendet hatte.
In einem Brief an seinen Vater in Salzburg schreibt Mozart:
"....meine Oper ist gestern wieder ..und zwar auf begehren des glucks... gegeben worden...gluck hat mir viele Complimente darüber gemacht. Morgen (8.8.1782) speise ich bey ihm...."
Tod in Wien
Der Komponist Gluck verstarb am 15. November 1787 in der Wiedener Hauptstraße Nr. 32 in Wien. Am 7. Dezember 1787 ernennt Kaiser Joseph II. Mozart - anstelle des verstorbenen Gluck - zum „kaiserlichen Kammermusikus“ mit einem Jahresgehalt von 800 Gulden und damit erheblich weniger, als Gluck zu Lebzeiten verdient hat!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Biografie von Christoph Willibald Gluck basieren auf dem Artikel Christoph Willibald Gluck (Stand 19.01.2023) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Gedenktafel am Wohn- und Sterbehaus von Christoph Willibald Gluck, Wiedner Hauptstraße 32, Wien-Wieden - Autor: Buchhändler" - "Christoph Willibald Gluck, von Friedrich Brugger, 1848 - Autor: AHert" - "Geburtshaus des Komponisten Christoph Willibald Gluck in Erasbach bei Berching in der Oberpfalz - Autor: DALIBRI" werden veröffentlicht unter der "Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported" Lizenz .
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Grab von Christoph Willibald Gluck auf dem Wiener Zentralfriedhof - Autor: Jbpfrance" - "" sind lizensiert unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Lizenz.