Prag - Ständetheater
Überblick
Unweit vom Altstädter Ring befindet sich das Prager Ständetheater. Das Theatergebäude stammt aus dem Jahre 1783 und wurde im klassizistischen Stil erbaut. Der Theaterbau ist bis heute im beinahe ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. Hier wirkte der Salzburger Komponist Wolfgang Amadeus Mozart, hier wurden seine Opern mit Begeisterung aufgenommen- insbesondere die Weltpremiere der Oper Don Giovanni. Diese wird bis zum heutigen Tage mit wechselnden Bühnenbildern und auch in modernen Fassungen aufgeführt. Heute ist das Ständetheater ein Teil des Nationaltheaters, hier spielen Schauspiel-, Opern- und Ballett-Ensembles.
Ständetheater Prag
Das Ständetheater (tschechisch: Stavovské divadlo) ist ein Theater in Prag. Es liegt am Ovocný trh (Obstmarkt) gegenüber dem Kin der Prager Altstadt. Ursprünglich trug das Theater zu Ehren seines Erbauers den Namen Gräflich Nostitzsches Nationaltheater (Národní divadlo hraběte Nostice, kurz Nosticovo divadlo). Das Theater ist durch die Uraufführung zweier Opern von Wolfgang Amadeus Mozart in die Musikgeschichte eingegangen: Don Giovanni, 1787 und La clemenza di Tito, 1791. Das Haus wurde 1781 bis 1783 von Anton Haffenecker für Franz Anton Graf von Nostitz-Rieneck als Nationaltheater erbaut und 1783 mit einer Vorstellung von Lessings Emilia Galotti eröffnet.
Im Jahr 1798 kauften die Böhmischen Stände (das Parlament der Landbesitzer) das Haus und benannten es in ‚Königliches Ständetheater‘ (Královské Stavovské Divadlo) um. Zwischen 1813 und 1816 war Carl Maria von Weber Operndirektor des Ständetheaters. Seit den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts bis 1862 spielten das deutsche und das tschechische Ensemble im gleichen Haus. Im Jahr 1834 wurde in dem Theater das Theaterstück Fidlovačka von Josef Kajetán Tyl uraufgeführt. In diesem Stück wurde ein Lied namens Kde domov můj gespielt, wonach das ganze Publikum aufstand und minutenlang applaudierte. Später wurde dieses Lied zur tschechischen Nationalhymne.
Im Jahr 1859 wurde das Theater um ein Stockwerk erweitert. Im Jahr 1862 war es so weit, das tschechische Ensemble erhielt ein selbständiges Haus, so dass nur das deutsche Ensemble weiter im Ständetheather verblieb. Und so fanden nur noch ausschließlich deutschsprachige Aufführungen statt, und das Haus wurde dementsprechend in Königlich Deutsches Stadttheater umbenannt. Direktoren zu dieser Zeit waren Johann August Stöger und Franz Thomé. Im Jahr 1920, im November, kurz nach der Entstehung der Tschechoslowakei, wurde das Ständetheater rechtswidrig der Deutschsprachigen Bevölkerung weggenommen, und das Theater hieß wieder Stavovské Divadlo (‚Ständetheater‘) und diente hauptsächlich tschechischsprachigen Schauspielaufführungen des Ensembles des Prager Nationaltheaters (Národní divadlo).
1948 wurde es nach dem tschechischen Dramatiker Josef Kajetán Tyl Tylovo divadlo benannt, bis man 1990 wieder zum alten Namen Stavovské Divadlo zurückkehrte. Von 1982 bis 1990 wurde das Haus restauriert. Das Theater wird zurzeit für Schauspielaufführungen des Prager Nationaltheaters benutzt. Traditionell werden – im Gedenken an die Uraufführungen – auch Opern Wolfgang Amadeus Mozarts im Ständetheater aufgeführt. Das Theater hat nach der Renovierung 664 Sitzplätze und 20 bis 40 Stehplätze. [1]
Uraufführungen
Uraufführungen im Ständetheater:
Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni (29. Oktober 1787)
Wolfgang Amadeus Mozart: La clemenza di Tito (6. September 1791)
Louis Spohr: Faust (1. Fassung; 1. September 1816)
Conradin Kreutzer: Orestes (6. Mai 1818)
Conradin Kreutzer: Die Jungfrau (9. November 1831)
Conradin Kreutzer: Der Lastträger an der Themse (16. Februar 1832)
Informationen:
Adresse:
Ständetheater (Stavovské divadlo)
Železná, Praha 1
Staré Město, 110 00
Tschechien
Telefon:
+420 224 901 448,
+420 224 901 111,
E-Mail: info@narodni-divadlo.cz
Internet: www.narodni-divadlo.cz
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zum Ständetheater in Prag basieren auf dem Artikel Ständetheater (Stand 14.07.2015) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.